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Auf der diesjährigen Messe in Bad Salzuflen nahm auch zum ersten Mal Carsten Heintze teil. Unter Anderem hatte er seinen "Jim Suit" aka Taucher dabei, der hier vorgeführt werden sollte. Der Taucher wurde bereits in einer früheren Sonar Ausgabe ausführlich dargestellt und beschrieben, stieß bei mir aber eher auf wenig Interesse. Forschungsboote sind nicht unbedingt so mein Ding, ein vor Jahren !unbedingt! benötigter Deep Rover wurde schnell wieder abgestoßen. War dann doch nix für mich...

Dennoch war ich von dem Taucher neugierig geworden und so wurde der erst mal bestaunt. Als ich dann eine kleine Probefahrt machen durfte, musste ich feststellen, dass das fahren mit dem Teil wirklich Spaß macht. Natürlich ist das nichts für großen Ausfahrten am Teich, es ist eher für die Expeditionen im Teich gedacht wo man jederzeit auf Sichtkontakt fahren kann. Der Taucher ist super manövrierfähig und hat dadurch einen mega Spielwert, man muss sich nur drauf einlassen. Also habe ich mit ein paar gewünschten Modifikationen einen bei Carsten bestellt.

Carsten erwähnte, dass er gerne für den Taucher eine Elektronik hätte, die eine Schweißflamme imitiert. Wir haben uns dann auf der Messe noch bei den Eisenbahnshops umgeschaut, haben aber nichts ansprechendes gefunden. Ich habe dann beschlossen, die Elektronik selbst zu machen. Nachdem ich für meine Lage/Tiefenregelung erste Erfahrungen mit Arduino gemacht hatte, sollte auch jetzt wieder ein Arduino, bzw ein ATTiny85 zum Zuge kommen. Hier bot es sich an, direkt die Schaltung um einen Zweikanalschalter zu erweitern. Mit einem Kanal sollte das Schweißlicht eingeschaltet werden, der andere Kanal hat eine Memoryfunktion und wird zum einschalten der Schulterscheinwerfer des Tauchers benutzt. Da noch freie Eingänge am ATTiny zur Verfügung standen, wurde die Schaltung um einen Spannungsteiler und ein Poti erweitert. Der Spannungsteiler fragt die Versorgungsspannung ab, während man mit dem Poti eine Schaltschwelle einstellen kann. Wird diese Schwelle unterschritten blinken die SchulterLEDs im Sekundentakt. Darauf wird der Zyklus neu aufgerufen und die Spannung wieder abgefragt. Sollte die Spannung immer noch unterhalb der Schaltschwelle sein wird wieder für eine Sekunde geblinkt. Liegt die Spannung überhalb der Schaltschwelle steht die Zweikanalschalter Funktion zur Verfügung. Das alles war schnell programmiert und in den ATTiny übertragen. Leider ist das Übertragen des Programms nicht so einfach wie beim PICAXE, aber dafür ist die Arduino Umgebung leistungsfähiger und man muss so einen Programmer (meiner ist eine Selbstbaulösung) ja auch nur einmal anschaffen.

schweisslicht sch

Die Schaltung selbst ist äußerst einfach gehalten. Der ATTiny steuert zwei Transistoren mit denen die SchweissLED und die beiden Schulter LEDs angesteuert werden. Es gibt Vorwiderstände auf der Platine. Ein Spindelpoti dient der Einstellung der Schaltschwelle. Zur Eingangsspannungserfassung gibt es einen Spannungsteiler mit 2:1 Widerständen, hier können maximal 15V angelegt werden bevor der AD Eingang des ATTiny unwiderruflich die Flügel streckt. Aus Gründen der Größe wurde auf aufwändige Schutzschaltungen verzichtet, man sollte also nüchtern sein beim anschließen der Schaltung ;-) Um die Schaltschwelle zu ermitteln bietet es sich an, eine einstellbare Spannungsquelle zu benutzen. Mein Taucher wird mit einem 2s2p LiPo Akku fahren, der aus 4x18650 Zellen besteht. Hier stelle ich die Entladeschlussspannung konservativ auf 3V pro Zelle ein. Also wird das einstellbare Netzteil auf 6V gestellt und so lange am Poti gedreht bis die LEDs gerade anfangen zu blinken. Das war dann auch schon die ganze Einstellprozedur, gerade nochmal zu verkraften.
Natürlich gibt es wieder einen Schaltplan und Layout dazu. Die passenden Platinen werden gerade gefertigt. Sie sind teilweise SMD, teilweise bedrahtet, kein großer Aufwand die zu bauen.

Mal sehen, was als nächstes für den Taucher ansteht. Vielleicht eine automatische Tiefenregelung???

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