Im Typ 22 hatte ich lange Zeit einen meiner Standardmotoren Roxxy 2827/36 verbaut. Dieser Motor dreht lt. Datenblatt 760 UpM/V, was zusammen mit den 3s2p LiFePo Akkus rechnerisch um die 7600 UpM ergeben sollte. Dem Boot hatte ich eine 40mm 3 Blatt Schraube vom propshop spendiert und alles zusammen ergab diese bisher zuverlässige Kombination eine ansehnliche Geschwindigkeit gepaart mit langer Fahrzeit von über einer Stunde.

Naja, nicht ganz, auf einem Treffen brannte mir nach fast ausschliesslicher Fahrt mit Vollgas der Motor ab. Der Motor wurde erstmal durch ein gleiches Modell ersetzt und ein Hebel an meiner Fernbedienung so programmiert, dass bei normaler Fahrt nur 70% Gas gegeben werden können. Erst nach Umschalten des Hebels wird auf 100% gegangen, was natürlich einen weiteren Geschwindigkeitsschub gab aber halt auch den Motor überlastet.
Damit das Boot auf Dauer ETWAS mehr Marschfahrt macht, hatte ich schon vor einiger Zeit einen neuen Motor inklusive passendem Regler gekauft. Die Wahl fiel hier auf einen 2830/12 der nun für 910 UpM/V gut sein sollte. Der Motor wurde nach Lieferung sofort eingebaut und getestet. Um der Sache hier schon ein ein wenig vorzugreifen, brachte dummerweise dann auch der neue Motor nicht das was ich erwartet hatte und entwickelte kaum Leistungszuwachs auf Dauer. Es war zum verzweifeln.
Damit ich meine Beobachtungen und Vermutungen mal mit etwas mehr Fakten unterlegen konnte (und der Geldbeutel von einer weiteren Fehlinvestition geschont wurde), beschloss ich einen Datenlogger ins Boot einzubauen. Im Datenlogger werden Spannung, Strom, Drehzahl, Temperatur und Luftdruck abgespeichert und über entsprechende Sensoren erfasst. Der Drehzahlsensor ist dabei ziemlich tricky. Es wird einfach eine beliebige Leitung der Motorzuleitung der BL Motors angezapft und somit die Drehzahl bis auf eine Umdrehung genau erfasst. Besser gehts nicht. Der Luftdrucksensor ist im Datenlogger bereits eingebaut, ist also immer vorhanden. Der Temperatursensor kann mittels eines Magneten auf geeigneter Fläche befestigt werden, da die Haltekraft des Magneten auf Aluminium aber stark gegen Null geht habe ich den kurzerhand ans Gehäuse des Motor angeklebt. Spannung und Strom werde mit einem Kombifühler erfasst, dieser wird einfach in die Zuleitung vom Akku zum Drehzahlsteller eingefügt. 
Die gewünschte Aufzeichnungszeit kann in verschiedenen Sekundenschritten angegeben und somit eine feine oder gröbere Auflösung der Messwerte erreicht werden. Die Daten müssen ja nicht alle 20 Millisekunden aktualisiert werden ;-)
Da ich keine Lust hatte die Daten immer mit Kabel auszulesen habe ich eine 433 MHz Funkstrecke von Hobbyking zwischengeschaltet. Diese läuft dort unter der Bezeichnung "FPV 433Mhz Radio Telemetry Kit 100mW" und besteht aus einem Sender und Empfänger. Der Empfängerteil ist direkt mit USB Schnittstelle ausgerüstet, mit ein wenig Suchen im Internet findet man das dazugehörige Parametrieprogramm mit dem man auf sehr simple Weise die Funkmodule konfigurieren kann. Diese Funkstrecke kann man sich im einfachsten Fall als Kabelersatz vorstellen, d.h. die Daten werden unverfälscht so weitergegeben wie sie auch in den Empfänger eingespeist wurden. Unnötig zu erwähnen, dass diese Verbindung bidirektional ist.
Für eine andere Anwendung hatte ich irgendwann mal den USB Chip auf dem Empfängermodul entfernt, da ich diese Schnittstelle nun aber wieder brauchte wurde kurzerhand ein handelsüblicher USB/seriell Wandler an die Platine angelötet um die Funktion wieder herzustellen. Nachdem die Module konfiguriert wurden (u.a um auf die in Deutschland legalen 10mW zu kommen) und ich endlich durch die wissenschaftlich fundierte und jahrhundertelang bewährte Versuch und Irrtum Methode eine funktionsfähige Verdrahtung hinbekam, konnte ich eine Verbindung zwischen beiden Modulen etablieren. Als Sendeleistung habe ich 11dbm eingestellt, was 12,5mW entspricht.
Nun stellte sich die Frage nach einer geeigneten Anzeige- und Auswertesoftware. SM Modellbau verweist hier auf ein Excel Sheet, welches über Makros gesteuert Kontakt zum Unilog aufnimmt, die Daten ausliest und als Graph visualisiert. Dazu brauchts aber ein natives Excel welches ich aus Kostengründen nicht habe und schon garnicht kaufen wollte. Unter Open Office habe ich es nicht hinbekommen, also musste ich eine Alternative haben. Sehr schnell fand ich das Programm "Logview", welches genau für diesen Zweck geschrieben wurde. Hiermit ist es möglich, verschiedenste geeignete Geräte zu loggen und die Daten graphisch anzuzeigen. Hierzu gehören u.a. Datenlogger und sehr viele Lageräte mit Schnittstelle.
Die empfangenen Daten können in verschiedenster Art als Graph, "analoges" Messgerät, Tabelle uvm angezeigt und auch gespeichert werden. Die dabei angezeigten Daten können vorab gefiltert werden um die Flut der Messwerte sinnvoll zu bearbeiten.
Laufen tut alles problemlos auch in einer virtuellen Maschine unter Win7 auf einem Mac. Die USB Schnittstelle wird einwandfrei erkannt.
Nachdem alles nun auf dem Tisch (und in der Regentonne) ausprobiert wurde, konnten die Teile wieder ins Boot eingebaut werden. Ich habe gleich noch einen kleinen 40er Lüfter mit eingebaut der den Mief im Boot ein wenig umrühren soll und diesen direkt auf den Motor gerichtet. Die Antenne mit Sendemodul habe ich mit ein wenig Heisskleber unterhalb des Decks im Druckkörper fixiert. Das sollte für einen ersten Test und Reichweitenüberprüfung reichen. So ausgerüstet gings zum Treffen nach Friedrichroda wo ich das System mal ausgiebig prüfen wollte. Sehr gespannt war ich auf die Reichweite des Sendemoduls und wie sich das System während der Fahrt und bei Verbindungsabbrüchen schlagen würde.
Beim Treffen in Friedrichroda konnte dann auch sofort mal eine erste Probefahrt mit dem Equipment gemacht werden. Dabei fiel auf, dass die Funkstrecke nicht so weit reichte wie gehofft. Ich hatte die originalen Antennen benutzt die dann natürlich auch noch suboptimal im Boot montiert werden mussten. Naja, immerhin reichte es für eine Datenübermittlung im aufgetauchten Zustand, vielleicht ist hier durch ausprobieren noch etwas heraus zu holen sodass auch die Funkübertragung unter Wasser bis zu einer gewissen Tiefe klappt. Immerhin reicht es für eine bidirektionale Datenübermittlung, vielleicht kann der ein oder andere findige Kopf damit noch was anfangen. Zum Beispiel ein Add on für einen Tiefenregler und somit die Möglichkeit, den Tiefenregler ohne andauerndes Öffnen des Bootes von aussen einzustellen. Wäre bestimmt interessant für die Druckluftjungs die ja meist zum Einstellen des Reglers immer das Boot demontieren müssen.
Egal, es wurden also die ersten Daten während der Fahrt gewonnen und zur näheren Auswertung betrachtet. Hierbei stellte sich schnell heraus, dass der neue Motor drastisch an Drehzahl verlor sobald Vollgas gegeben wurde. Der Motor war von mir völlig falsch ausgewählt worden. Obwohl er deutlich mehr Watt bei geringfügig mehr Drehzahl hatte, schaffte er es nicht diese Leistung auch adäquat ins Wasser zu bringen. Wie sich herausstellte, drehte er nicht geringfügig mehr, sonder sehr viel mehr, sodass der Motor bei Vollgas sehr stark abgewürgt wurde. Dies hatte eine unverhältnismässig hohe Stromaufnahme bei gleichzeitig rapide steigender Motortemperatur zufolge. Alles in allem sehr unbefriedigend. Dazu kam, dass der Motor schnell sehr heiss wurde und weit über 60° ging. In dem kleinen Raum nicht gerade förderlich für die Lebensdauer, ausserdem wurde der Motor im Kern sicherlich wesentlich heisser. Da es ein Aussenläufer ist konnte er weder gekühlt werden noch die reale Kerntemperatur gemessen werden. Aber draussen am Statur sind >60° schon bedenklich. 
Als Lösung des Problems wurde ein Pancake Motor beschafft. Diese Motoren sind einfach nur flacher und dabei mit grösserem Durchmesser als „normale“ Motoren, deswegen Pancake (Pfannkuchen). Der Motor, welchen ich mir ausgesucht hatte, besitzt 22 Pole und hat dabei einen seidenweichen Lauf durch gewuchtete Glocke. Ein echtes Schmuckstück, und für keine 30 Euro kaum noch einen Gedanken über Selbstbau wert. Der Motor macht eine spezifische Drehzahl von 690 UpM/V, bei den verbauten 3s2p LiFePo reden wir also von gut 6900 UpM. 
Beim abgebildeten Diagramm kann man sehr gut sehen, dass bei Vollgas die Drehzahl auf um die 5200 UpM zusammenbricht. Leider auch mit Peaks von über 16A…
Jut, also wurde kurzerhand der Ranzmotor ausgebaut und eine neue Aufnahme für den Pancake gebastelt. Dummerweise ist der neue Motor wesentlich größer im Durchmesser als der Alte, also musste Einiges im Heck umgestaltet werden. Das Stevenrohr war nun leider zu kurz, also musste hier ein neues Stevenrohr verbaut werden. Natürlich mit der dazu passenden, längeren Welle. Angenehmer Nebeneffekt war, dass ein Kugellager und die Kupplung eingespart werden konnte. Der Wellendurchmesser des Motors betrug nämlich genau wie die Welle 4mm. Da diese Motoren aus dem Quadrokopterbereich kommen, sind die Wellen nur noch als Stummel ausgebildet denn üblicherweise wird der Propeller aus einen angeschraubten Luftschraubenmitnehmer montiert sodass eine Welle im klassischen Sinne überflüssig wird. Der Wellenstummel wurde also kurzerhand ausgepresst und die längere Welle stattdessen eingebaut. Sauber. Die neue Welleneinheit ist an Einfachheit kaum zu übertreffen und dabei absolut fluchtend und leichtgängig. Nachdem das erledigt war mussten noch die alten Motorhalterungen demontiert und durch neue und passende Halterungen ersetzt werden. Hier wurde schnell was gezeichnet und aus GFK gefräst. Natürlich gibts wie immer eine Schwingungsentkopplung durch Schwingmetalle die an den Haltern montiert sind und an denen der Motor befestigt wird. Das mindert die Geräuschkulisse ein wenig, aber der gewuchtete Motor macht nur bei der Resonanzdrehzahl ein wenig Geräusche.
Nachdem der Motor nun seinen neuen Platz gefunden hatte musste ich feststellen, dass mein Akkupaket nicht mehr passte. Wertvolle Millimeter musste ich für den neuen Motor preisgeben und nun passte der Akku nicht mehr von der Länge her ins Heck. Ursprünglich hatte der Motor aus einem 2x 3s Paket bestanden der passend in Form gebracht im Heck versenkt wurde. Dadurch war der Bugbereich völlig frei und nur das Trimm- und Ballastblei war dort unter gebracht. Dieses hatte mir sehr gut gefallen, also musste der neue Akkupack ebenfalls wieder ins Heck. Mit einer leichten Umarrangierung der einzelnen Zellen konnte aber der alte Zustand wieder hergestellt werden. Nun waren sie leider nicht mehr als Block sondern als einzelne Akkupacks a 3 Zellen, aber das war ok. Das Ganze war nicht ganz einfach unter zu bringen, da aus dem Heckbereich ja noch der Anschluss für den Tauchtank sowie die beiden Anlenkstangen kamen und die konnten nicht so leicht zur Seite geschoben werden. Zu guter Letzt hat aber noch alles gepasst und das Technikgerüst konnte wieder mit dem Heck verschraubt werden. 
Prophylaktisch habe ich noch aus dem Bugbereich einige kleinere Stücke Blei entfernt, da der grössere Motor doch schwerer war als der Alte. Dadurch hatte ich bei der ersten Probefahrt genug Spielraum um das Boot korrekt auszutarieren.
Im Technikgerüst wurde noch ein kleiner selbstgebauter 2 Kanal Schalter untergebracht. Dieser ist auf PICAXE Basis und funktioniert recht zuverlässig. Das dazugehörige Programm kann auf Anfrage zugemailt werden. Die Hardware ist sehr einfach aufgebaut und in der Lage, den kleinen Strom zum Betrieb der beiden LEDs im Bug zu liefern. Zusammen mit einer Konstantstromschaltung der Marke Bucktooth ist die Ansteuerung perfekt. Diese Bucktooth sind fertige Konstantstromregler auf Schaltreglerbasis und in der Lage modellspezifisch bis zu 350mA zu liefern. Das reicht für 1W LEDs die durch den Konstantstrom immer mit genau dem richtigen Strom versorgt werden. Die entsprechende Kühlung wird durch das umgebende Wasser sichergestellt.